Testmanager

Grundlagen eines Testers

Echtes Testmanagement ist im Softwareentwicklungsprojekten noch immer kein Standard. Diese Tatsache ist nicht nur kostspielig, sondern wirkt sich auch negativ auf die Kundenbindung und mögliche Folgeaufträge aus. Testen ist für Softwareentwicklungsprojekte immer erfolgsrelevant. Damit die Tests zu den erwarteten Ergebnissen führen, empfiehlt es sich, diese zu planen, zu verfolgen und zu steuern. Diese Aktivitäten werden z.B. nach ISTQB® unter dem Begriff Testmanagement gebündelt und in der Rolle Testmanager verankert.

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Je nach Projekt sieht der Arbeitsalltag eines Testmanagers unterschiedlich aus. Gemein ist aber über alles Projekte hinweg die Schnittstellenposition, aus welcher der Testmanager mit der Projektleitung, dem Testteam, den Entwicklern, ggf. weiteren Stakeholdern und dem Auftraggeber/Kunden kommuniziert. Nur wenn das Testen im Entwicklungsprozess integriert ist, lassen sich Probleme früh und zuverlässig lösen. Zu den Aufgaben des Testmanagers gehört es, die Teststrategie festzulegen. Je nach Projekt sind Methoden und Techniken auszuwählen, die angewendet werden sollen. Für professionelle Tests ist Systematik zwingend notwendig. Zudem fertigt der Testmanager ein Testkonzept an, definiert die notwendigen Ressourcen und sorgt dafür, dass die Anforderungen in Testfälle umgesetzt werden (vorzugsweise durch einen Testdesigner / Test Analysten). Nach ISTQB® ist das Testkonzept…

„Die Dokumentation der Testziele sowie der Maßnahmen und Zeitplanung, um diese zu erreichen, zum Zweck der Koordination von Testaktivitäten.“

Meist ist das Testkonzept ein Dokument, welches im Projektverlauf fortgeschrieben wird. Dabei muss man das Rad nicht neu erfinden und kann sich an etablierten Richtlinien, wie z.B. „ISO/IEC/IEEE 29119 Software Testing“, welche die international bekannten Normen „IEEE 829" ablöst, orientieren. Dabei behandelt der Testmanager im Testkonzept die wichtigsten Punkte

Am Anfang sind die Testziele zu definieren. Oft wird vergessen zu vermerken, was getestet und was nicht getestet wird. Nachdem die Ziele definiert wurden, ist die Teststrategie zu bestimmen. Hierbei gilt es, einen angemessenen Konsens zwischen Testzielen und Teststrategien zu beschreiben. Letztendlich ist die Teststrategie zu wählen, die dabei hilft, die definierten Testziele zu erreichen.

Der Umfang der Testdokumente ist in der Art zu präzisieren, sodass sich darin weder überflüssige Informationen befinden noch wichtige Angaben fehlen.

Bezüglich der Testbasis und der Testziele sollte die Testumgebung die Produktivumgebung möglichst nahe abbilden. Außerdem ist die Testumgebung einsatzbereit zu bringen. D.h. die richtige Hard- und Softwareausstattung und deren (korrekte) Konfiguration. Zudem sind Überlegungen anzustellen, in welchem Umfang eine Testautomatisierung in Betracht kommen kann.

Über die Teststufen wird entschieden, ob und wie tief man detailliert testen will. Ein Abnahmetest validiert die Anforderungen der Software, während der Modul- und Komponententest sowie der Integrationstest die Interaktionen der vielen Komponenten und Systembereiche überprüfen.

Je nach beabsichtigtem Entwicklungszyklus (agil oder sequentiell) fallen die Aktivitäten im Projekt zeitlich unterschiedlich aus. Es können auch Beta-, Pilot- oder anderslautende Releases ausgeliefert anstehen. Die jeweiligen Abläufe sind zuvor mit der Projektleitung abzustimmen..

Die Testergebnisse basieren auf definiereten Testkriterien, welche für alle Projektbeteiligten und Stakeholder klar, eindeutig und nachvollziehbar sein müssen. Was bedeutet "passed", was "failed"? Erst nach diesen Definitionen liefern die Testergebnisse ihre Aussage und Beweiskraft.

Definierte Testmetriken sollen den Testfortlauf, die Produktqualität sowie die Testendekriterien verdeutlichen: Wo stehen wir aktuell, wie viele von den entdeckten Abweichungen sind bereits behoben, wie hoch ist die Testabdeckung zum aktuellen Zeitpunkt?

Das zu entwickelnde Softwareprodukt wächst im Projektverlauf im Funktionsumfang, der Komplexität und in der Produktqualität. Über den Testplan gilt es, dem Testteam die nächsten Tätigkeiten aufzuzeigen und zugleich die Fragen wer, was, wann und in welchem Umfang testet, zu beantworten.

DRückschlüsse über den noch anstehenden Testaufwand, die Kosten und die Projektrisiken können aus den Testmetriken und dem Testplan gewonnen werden. Abgeleitete Maßnahmen, Aktualisierungen der Schätzungen und Aufgaben im Testverlauf müssen zügig umgesetzt werden, um die Ziele fristgerecht und qualitativ zu erreichen.


Als Testmanager sind ganz verschiedene Kriterien im Auge zu behalten. Bei einer einfachen mobil App ist es vielleicht die Funktionalität und deren Geschwindigkeit, bei einer umfassenden Anwendung im Finanzsektor die Sicherheit und wenn es um Künstliche Intelligenz (KI) geht, kommt sogar die Ethik an. Dabei sollte ein guter Testmanager die Qualität über alles andere stellen.

Ein konsequentes und durchgehendes Testmanagement, gestützt von einem Testmanagementwerkzeug, hilft die Qualität von IT-Systemen kostengünstig zu erhöhen und so auch die Kosten für Implementierung und Wartung zu minimieren.

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Qualitätsmanagement

Rolle Testmanager

Mit steigender Komplexität und Größe von Anwendungen werden Planung, Verfolgung und Steuerung von Tests zu einer immer anspruchsvollen Aufgabe, die entsprechende Skills erforderlich macht. In großen Unternehmen betreffen übergreifende Vorhaben möglicherweise viele Einheiten, die temporär bezüglich des Tests nach einheitlichen Vorgaben koordiniert werden müssen. In solchen Kontexten ist die Notwendigkeit eines Testmanagers, also eines Spezialisten für das Planen, Verfolgen und Steuern von Testaktivitäten mehr als ratsam.

Insbesondere, wenn regulatorische Anforderungen bestehen, ist es sinnvoll, Testprozesse in Unternehmen zu vereinheitlichen. In diesem Zusammenhang stellt sich dann die Frage, wie das Testmanagement kontextbezogen skaliert werden kann, d.h. ab welcher Größe eines Projekts oder Vorhabens die Rolle Testmanager sinnvollerweise dediziert zu besetzen ist. Mit dem Aufbau einer Testfactory beantworten sie die Frage, welche Testleistungen aus einer permanenten Organisationseinheit bereitgestellt werden und welche projektspezifisch und damit temporär befristet bereitgestellt werden.
Je nach Unternehmen und Projektgröße wird die Rolle Testmanager auch bei agilen Vorgehensweisen beibehalten.
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